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Inhalt

Anmeldung zu Kapitalkursen

Kommentare zur Kapitallektüre:

Die Metaphysik von Delta G

Der tendenzielle Fall der Profitrate

Die Funktion der Zitate und des empirischen Materials im Marxschen "Kapital"

Gegen den Zirkulationsmarxismus (Junge Linke)

Einige Anmerkungen
zum marxschen Wertbegriff

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Anmeldung zu Kapitalkursen

Karl Marx hat sein Hauptwerk nicht für die Ökonomiewissenschaft geschrieben, obwohl es deren Standards gewöhnlich übertrifft, sondern er wollte, dass auch Arbeiter sein Werk lesen können. Entsprechend ist die Darstellung verständlich gehalten und betont das agitatatorische Moment der Wahrheit.

Wir bieten Lektüre-Kurse von "Das Kapital. Kritik der politischen Ökonmie" an. Sie sind bestimmt für politisch Gruppen, allgemein Interessierte, Lohnabhängige, Lehrlinge und Oberstufenschüler, die sich ein Selbstbewusstsein über ihre Stellung in Wirtschaftsystem verschaffen wollen.

Die Kurse sind kostenlos und werden von ehrenamlich Tätigen organisiert, die akademisch gebildet sind.

Voraussetzungen sind - bis auf eine gewisse Schulbildung - keine notwendig. Der Interessent sollte lediglich aufgeschlossen sein und die Bereitschaft mitbringen, sich auf theoretische Texte einzulassen.

Bedingung dafür ist:

- Es sollte ein ernsthaftes Interesse bestehen, das Hauptwerk von Karl Marx lesen zu wollen.

- Es muss eine genügend große Gruppe zusammen kommen (ca. 3 - 12 Personen)

- Teilnemer sollten aus Hannover und der Region kommen, damit Treffen möglich sind.

Wenn Sie sich an einem Kapitalkurs beteiligen wollen, fragen Sie bitte an bei:

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Kommentare zu 
"Das Kapital"
von Karl Marx


Diese Kommentare sollen denen dienen, die kapitalistische Produktionsweise besser zu verstehen, die nicht an Kapitalkursen an den Universitäten usw. mit geschulten Leuten teilnehmen können
Aber auch für existierende Lektüre-Kurse und ihre Leiter können die Texte wertvolle neue Hinweise geben und mit Literatur bekannt machen, die präzise die Probleme behandelt. 
Vorausgesetzt wird ein fortgeschrittener Stand in der Lektüre der "Kritik der politischen Ökonomie" oder, beim  Selbststudium, die Schrift: 
Ökonomie. Eine populäre Einführung in die "Kritik der politischen Ökonomie" von Bodo Gaßmann oder vergleichbare Einführungen, die sich eng an die Marxsche Argumentation halten. 
(Für absolute Anfänger empfiehlt sich vor dieser Einführung unseren Kurs: "Ökonomie" auf unserer Website Schuledialektik.)

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Die Metaphysik von Delta G


Zentrales Lehrstück der Marxschen Kapitalanalyse ist seine Mehrwerttheorie. An den Widersprüchen in der Bestimmung des Mehrwerts waren die klassischen Ökonomen gescheitert bzw. sie haben diese Widersprüche verdrängt. 
Die allgemeine Formel des Kapitals lautet:
G - W - G + Delta G 
Geld - Ware - Geld + Mehr Geld
Delta G symbolisiert dabei den Mehrwert, die Differenz zum vorgeschossenen Kapital, eine Differenz, dessen Masse gesamtgesellschaftlich der Masse des Profits entspricht. In der Geschichte gibt es ein Mehrprodukt, seit es Herrschaft gibt. Es ist das Produkt, das den unmittelbaren Produzenten mit Gewalt abgepresst wird. Dieses Abpressen ist aber in der kapitalistischen Produktionsweise nicht so offensichtlich wie etwa in der Feudalzeit, wo z.B. der hörige Bauer drei Tage auf seinem eigenen Land arbeiten konnte und drei Tage umsonst auf dem Land des Grundherren arbeiten musste. In der Produktionsweise des Kapitals dagegen scheint der Arbeiter ein Äquivalent für seine Arbeit zu bekommen, das sich darstellt  in den notwendigen Lebensmitteln auf einem historisch bestimmten Niveau. Die entscheidende Frage ist deshalb: Woher stammt der Mehrwert?
Marx, der im Gegensatz zu den klassischen Ökonomen wie Ricardo diese Frage systematisch durchdacht hat ("Mehrwerttheorie"), beantwortet sie, indem er als einzigen Mehrwertschöpfer die lebendig Arbeitskraft erkennt. (Vgl. Kapital I, MEW 23, S. 170 - 189 und den "Dritten Abschnitt")  Diese Auffassung hat nun Implikationen, die über die bestehende Produktionsweise hinausweisen. 
Peter Bulthaup schreibt dazu in seinem Aufsatz: "Von der Freiheit im ökonomischen Verstande" ("I. Die Metaphysik von Delta G"):
Zuletzt erschienen in: Hans-Georg Bensch, Frank Kuhne u.a.: Das Automatische Subjekt bei Marx. Studien zum Kapital, hrsg. v. Gesellschaftlichen Institut Hannover, Lüneburg 1998 (zu Klampen-Verlag), S. 25 - 32.
"Jede Produktion von Mehrprodukt setzt eine Distanz zu bloßer Natur und ist Realisierung von Freiheit. Sie setzt die selbständige Bestimmung des Willens der Produzenten, die Fähigkeit, Zwecke zu verfolgen, voraus, und ist darin eine Realisierung ihrer Freiheit, doch die Zwecke, die sie unter der Herrschaft verfolgen, sind nicht ihre Zwecke, sondern die der Herrschenden, durch die die Freiheit der Produzenten in die der Herrschenden verkehrt wird. In der kapitalistischen Produktionsweise, deren Zweck die Produktion von akkumulierbarem Mehrwert ist, bekommt diese Verkehrung der Freiheit der Produzenten die Gestalt der Produktion von Produktivität. Die aber befreit die Produzenten nicht von der Mühseligkeit der Arbeit, denn in der kapitalistischen Produktionsweise ist die Produktion von Produktivität dem ökonomischen Zweck, der Produktion von akkumulierbaren Mehrwert unterstellt, und den Lohnarbeitern werden die Mittel zu ihrer Reproduktion nur gewährt, wenn sie ihre Fähigkeit, Mehrwert zu produzieren, ihre Arbeitskraft, vom Kapital in Dienst nehmen lassen. Das Kapital, die in Gestalt des akkumulierbaren Mehrwerts realisierte Freiheit der Produzenten, ist zum Mittel der Herrschaft über sie als Lohnarbeiter geworden."
Resultat der permanenten Produktion von Produktivität ist die automatisierte Produktion, die ihrer technischen Möglichkeit nach zur drastischen Reduzierung der Arbeitszeit führen könnte, stattdessen unter kapitalistischen Bedingungen zur Erhöhung der Mehrarbeit ("Surplusarbeit") führt. Marx schreibt dazu:
"Sobald die Arbeit in unmittelbarer Form aufgehört hat, die große Quelle des Reichtums zu sein, hört und muß aufhören die Arbeitszeit sein Maß zu sein und daher der Tauschwert (das Maß) des Gebrauchswerts. Die Surplusarbeit der Massen hat aufgehört, Bedingung für die Entwicklung des allgemeinen Reichtums zu sein, ebenso wie die Nichtarbeit der Wenigen für die Entwicklung der allgemeinen Mächte des menschlichen Kopfes. Damit bricht die auf dem Tauschwert ruhende Produktion zusammen, und der unmittelbare materielle Produktionsprozeß erhält selbst die Form der Notdürftigkeit und Gegensätzlichkeit abgestreift. Die freie Entwicklung der Individualitäten, und daher nicht das Reduzieren der notwendigen Arbeitszeit, um Surplusarbeit zu setzen, sondern überhaupt die Reduktion der notwendigen Arbeit der Gesellschaft zu einem Minimum, der dann die künstlerische, wissenschaftliche etc. Ausbildung der Individuen durch die für sie alle freigewordne Zeit und geschaffnen Mitteln entspricht.
Das Kapital ist selbst der prozessierende Widerspruch (dadurch), daß es die Arbeitszeit auf ein Minimum zu reduzieren sterbt, während es andrerseits Arbeitszeit a20.09.2010- #BeginDate format:Ge1 -->09.11.2006wendigen, um sie zu vermehren in der Form der &uum20.09.2010ige in wachsendem Maß als Bedingung - question de vie et de mort - f&uum20.09.2010o alle Mächte der Wissenschaft und de20.09.2010esellschaftlichen Verkehrs ins Leben, um die Schöpfung des Reichtums unabhängig (relativ) zu machen von der auf sie angewandten Arbeitszeit. Nach der andren Seite will es diese so geschaffnen riesigen Gesellschaftskräfte messen an der Arbeitszeit und sie einbannen in die Grenzen, die erheischt sind, um den schon geschaffnen Wert als Wert zu erhalten. Die Produktivkräfte und gesellschaftlichen Beziehungen - beides verschiedne Seiten der Entwicklung des gesellschaftlichen Individuums - erscheinen dem Kapital nur als Mittel und sind für es nur Mittel, um von seiner bornierten Grundlage aus zu produzieren." (MEW 42, S. 601, zitiert nach P. Bulthaup, a.a.O., S. 28)

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Der tendenzielle Fall der Profitrate


Die Auszüge sind aus dem Buch von Hans-Georg Bensch: Vom Reichtum der Gesellschaften. Kritische Studien 9, Lüneburg, 1995 (zu Klampen-Verlag), dessen Lektüre wir hiermit empfehlen:

Das berühmte Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate ist in MEW 25 dargestellt in den Kapiteln "Das Gesetz als solches". "Die entgegenwirkenden Ursachen" und "Entfaltung der inneren Widersprüche". Es besagt: Da die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit wesentlich zum kapitalistischen Produktionsprozeß gehört, ändert sich das Verhältnis von konstantem (c) zum variablen (v) Kapital zugunsten von c; die organische Zusammensetzung steigt. Dadurch fällt der gesamtgesellschaftlich produzierte Mehrwert, der gleich der gesamten Profitmasse ist, bei konstanter Mehrwertrate im Verhältnis zum vorgeschossenen Kapital (c + v). Das diese Kurzfassung des Gesetzes vom tendenziellen Fall der Profitrate entscheidende Probleme verdeckt, wird der Text zeigen.
Das Gesetz ist Resultat der Kritik der Ricardoschen Auffassung vom Fall der Profitrate. Ricardo bemerkt, daß bei fortschreitender kapitalistischer Produktion die Profitrate sinkt. Marx schwächt dies absolute Gesetz ab und fragt, warum, bei dem sinnfällig raschen Fortschritt der Produktion, die Profitrate nicht viel schneller sinkt. Er schließ auf entgegenwirkende Ursachen, die den Fall der Profitrate eben nur zum tendenziellen Fall machen. Es wundert nicht, daß genau mit diesem Abschnitt des dritten Bandes der notwendige Untergang des Kapitalverhältnisses bewiesen zu sein scheint, und Marx selbst tut nicht viel dazu, solchem Mißverständnis vorzubeugen.   (Seite 54)
(Als entgegenwirkende Ursachen gibt Bensch mit Marx an:)
I. Erhöhung des Exploitationsgrads der Arbeit
II. Herunterdrücken des Arbeitslohnes unter seinen Wert
III. Verwohlfeilerung der Elemente des konstanten Kapitals
IV. Die relative Überbevölkerung
V. Der auswärtige Handel
VI. Die Zunahme des Aktienkapitals      (Seite 56)
(Das entscheidende Argument von Bensch, warum aus dem tendenziellen Fall der Profitrate kein Zusammenbruch der kapitalistischen Produktionsweise zu erschließen ist, lautet:)
Bei ungleichen Gebrauchswerten zu verschiednen Zeitpunkten geht aber die Wertbestimmung verloren, die Fundament einer quantifizierenden Darstellung der allgemeinen Profitrate bzw. deren Entwicklung ist. Es sind verschiedene Gebrauchswerte (Waren) zur selben Zeit oder gleiche Gebrauchswerte (Waren) zu verschiedenen Zeiten, nicht aber verschiedene Gebrauchswerte (Waren) zu verschiedenen Zeiten als dem Wert nach vergleichbar darzustellen. (...) Jeder Versuch der Darstellung eines proportionellen Wachstums von Wert und Stoff von c muß daran scheitern.    (Seite 67)
(Bensch kommt zu dem Resultat), daß der dritte Abschnitt des dritten Bandes des "Kapital", das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate, nicht als Fundament einer Zusammenbruchstheorie taugt, denn eine solche, müßte eindeutige Aussagen über die Entwicklung der Wertzusammensetzung des gesellschaftlichen Gesamtkapitals machen können. Entsprechend problematisch ist die Rede vom Steigen der organischen Zusammensetzung. Es steht nur für das unverhältnismäßige Wachsen von Stoff und Wert. 
Der Zwang zur Verwertung des Wertes bedingt eine immer höhere technische Zusammensetzung, die nichts anderes ist als eine immer  weiter gesteigerte Produktivkraft der Arbeit. Die allgemein gesteigerte Produktivkraft der Arbeit müßte sich noch nicht einmal in einer höheren Wertzusammensetzung des gesellschaftlichen Gesamtkapitals niederschlagen, da alle Produktionsmittel mit immer weniger Arbeit hergestellt werden. Da jedoch der größte Teil des Mehrwerts kapitalisiert werden muß, muß einerseits die gesamtgesellschaftliche Wertmasse steigen, andrerseits, da nur dann Mehrwert kapitalisiert wird, wenn Aussicht auf eine höhere (empirische) Profitrate besteht, was nur durch avancierteste Technik gegeben ist, wird die gestiegene gesellschaftliche Wertmasse permanent entwertet bzw. moralisch verschlissen. Damit ist ein Urteil über die allgemeine Tendenz der gesamtgesellschaftlichen Wertzusammensetzung des Kapitals ausgeschlossen, das immer Voraussetzung einer Zusammenbruchstheorie ist.    (Seite 68 f.)
Anmerkung vom Verein:
Die Literaturverweise im Text wurden weggelassen. Wer sich genauer mit der Problematik befassen will, sollte das Buch selbst lesen. Texte in Klammern sind von uns.

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Die Funktion der Zitate und des empirischen Materials im Marxschen "Kapital"

Wir geben hier Auszüge wieder aus dem Buch von Frank Kuhne: Begriff und Zitat bei Marx. Kritische Studien 8, Lüneburg 1995, (zu Klampen-Verlag) S. 100 ff.: 

Die empirisch-historischen Passagen sind (...) die Konsequenz aus dem  Ungenügen der diskursiven Darstellung. Die begriffliche Darstellung des Kapitals ist notwendig auch dessen Affirmation. Noch die Offenlegung der Herrschaft im Begriff des Mehrwerts ist insofern deren theoretische Rechtfertigung, als der Begriff mit der Sache notwendig übereinstimmt. Die Negativität des erkannten Gegenstandes ist rein begriffliche nicht darzustellen, wenn die Darstellung Kritik des Dargestellten sein soll. Als Theorie ist die Kritik der politischen Ökonomie darauf festgelegt, die wesentlichen Bestimmungen des Gegenstandes  'naturwissenschaftlich treu zu konstatieren'. Nicht anders als in der Theorie Ricardos erscheinen in ihr etwa die Arbeiter "als das, was sie in der kapitalistischen Produktion sind - bloße Produktionsmittel, nicht Selbstzweck und nicht als Zweck der Produktion" (MEW 26.2, S. 549) (...)
Das der gesellschaftlichen Realität transzendente Moment der Kapital-Kritik ist ihr moralisches Moment. Was die vernünftigen Sinnenwesen nach Kant individualisiert, ohne sie zugleich einer ihnen heteronomen Allgemeinheit zu unterwerfen, ist, daß sie als in sich reflektierte Individuen Subjekte der Moralität sind. Als Adressat des Sittengesetzes ist jeder Einzelne Zweck an sich selbst. Die Ansichbestimmtheit des vernunftbegabten Sinnenwesen ist als moralisch-praktische eine nur gedachte. Daß der gedachte Zweck nur Realität im Denken hat, macht ihn zum Begriff eines Nichtseienden, bloß Sein-Sollenden und theoretisch angreifbar. Kant mußte dem Umstand, daß Moralität nicht rein begrifflich zu begründen ist, Rechnung tragen in der Rede vom Bewußtsein des Sittengesetzes als eines Faktums der Vernunft.
Als nicht-affirmative Theorie kann das Kapital es bei der 'naturwissenschaftlich getreuen Konstatierung ' der gesellschaftlichen Verhältnisse nicht belassen. Das affirmative Moment der Kapital-Theorie wird deshalb durch die Darstellung unterlaufen. Die Integration empirisch-historischen Materials in die systematische Darstellung dient der Artikulation von gesellschaftlicher Erfahrung mit der Herausbildung und Verfestigung der Produktionsweise. Die Präsentation des Materials verwendet ästhetische Mittel. Das "Wir der entsprechenden Passagen ist nicht sprachlicher Ausdruck der kollektiven Einheit des Selbstbewußtseins, denn diese Passagen enthalten keine Urteile und Schlüsse, denen jedermann notwendig zustimmen muß. Vielmehr wird das "Wir" von einem auktorialen Erzähler verwendet, welcher darunter sich und seine Adressaten befaßt. Dieser Erzähler macht kommentierend und wertend mit dem Material bekannt. Die Perspektive wechselnd, führt er dem Leser vor, wie die sich verändernde gesellschaftliche Realität von Kapitalisten, Lohnarbeitern und anderen Bevölkerungsgruppen wahrgenommen wird, und wie sie "dem verständigen Beobachter" erscheint. Daß das Subjekt der Kritik der politischen Ökonomie dem Sittengesetz verpflichtet ist und insofern Partei ergrieft für das 'leidende Subjekt' (Kant), drückt sich darin aus, daß es mehr ist als nur Subjekt der Theorie: es ist auch erzählendes Subjekt. "Die Liquidierung des epischen Elements ist (...)", Benjamin entgegen, von einer kritischen Theorie weder in Kauf zu nehmen noch von Marx im Kapital vollzogen. Sie bedeutete die Liquidierung der Darstellung als Kritik.  (...)
Das Subjekt, das anhand empirischen-historischen Materials gesellschaftliche Erfahrung artikuliert, hat notwendig einen moralisch begründeten Anspruch: die Idee einer menschenwürdigen Gesellschaft. Diese ist nicht mit der ideologischen Vorstellung eines harmonistischen Idylls zu verwechseln. Von ihr ist nur zu reden in bestimmter Kritik der existierenden menschenunwürdigen Verhältnisse. Das Interesse der Arbeiterklasse ist nur insofern Maßstab der Kritik, als es mit dem der Menschheit zusammenfällt. Das faktisch vorfindliche Interesse gilt aber nicht der Einrichtung vernünftiger Verhältnisse, sondern harmoniert mit dem Erhalt der bestehenden. Ohne eine Arbeiterklasse, welche als Klasse an und für sich die gesellschaftlichen Verhältnisse wissenschaftlich kritisiert, hat die in der Kritik der politischen Ökonomie formulierte Erkenntnis nur der Möglichkeit, nicht der Wirklichkeit nach einen gesellschaftlichen Träger. Die linke Intelligenz, welche diese Erkenntnis allenfalls tradiert, ist nicht dieser Träger, denn sie ist keine reale gesellschaftliche Macht. 
Anmerkung vom Verein:
Die Literaturverweise im Text wurden weggelassen, außer bei Zitaten im Text. Wer sich ausführlicher mit dieser Thematik beschäftigen möchte, sollte das Buch ganz studieren. Wir können es unbedingt empfehlen. 

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Letzte Aktualisierung: 20.09.2010